Südtirol mußte lange um seinen Autonomiestatus kämpfen, da es von der Schutzmacht Österreich meist nur halbherzig unterstützt wurde. Eine entscheidende Rolle spielten in diesem Zusammenhang die Tiroler Widerstandskämpfer gegen das italienische Joch.
Das Haus der Tiroler Geschichte in den Lauben Bozens hat (coronabedingt) ein hochinteressantes Online-Projekt ins Leben gerufen, das sich „Ich, Kerschbaumer“ nennt und spannende Einblicke in die heißen 1960er Jahre bietet. Benannt ist das Projekt nach Sepp Kerschbaumer, dem Kopf des Widerstandes in Südtirol in den 1950er und 1960er Jahren. Er wurde bereits 1934 als 21jähriger wegen Teilnahme an einer verbotenen politischen Veranstaltung nach Süditalien verbannt. Nach dem Krieg gründete er mit Gleichgesinnten den Befreiungsausschuß Südtirol (BAS), der ab 1956 Anschläge durchführte, bei denen allerdings niemals Menschen zu Schaden kamen. Kerschbaumer wurde 1964 als Führer des BAS zu knapp 16 Jahren Haft verurteilt. Als Folge der Folterungen in der Haft starb Kerschbaumer am 7. Dezember 1964 im Gefängnis. In dem Online Projekt erfahren die Nutzer des Weltnetzes, was sich in Südtirol in jenen Jahren zugetragen hat, Genaueres erfährt man hier: https://www.hausdergeschichte.tirol/
