Gedenken an die Opfer des 4. März 1919 heuer nur in stiller Form möglich
Alljährlich gedenken volks- und geschichtsbewußte Deutsche, insbesondere natürlich die Sudetendeutschen, der Opfer des 4. März 1919 im Rahmen zahlreicher Veranstaltungen. Heuer ist dies auf Grund der Corona-Pandemie nicht möglich.
Dennoch kann jeder von uns im Stillen dieser Massaker vor 102 Jahren gedenken. Zum Beispiel, indem man daheim am 4. März eine Kerze anzündet, vielleicht ins Fenster stellt und so der Ermordeten gedenkt und ihnen die Ehre erweist.
Erinnern wir uns kurz daran, was am 4. März 1919 im Sudetenland geschah: In Wien tritt die provisorische Nationalversammlung von Deutsch-Österreich zusammen, und den gewählten Abgeordneten der Sudetendeutschen wird von den tschechoslowakischen Behörden die Reise nach Wien verweigert. Die sudetendeutschen Sozialdemokraten unter dem Vorsitz von Josef Seliger rufen für diesen Tag zum Generalstreik auf, die anderen sudetendeutschen politischen Parteien schließen sich an, und insbesondere der Landeshauptmann von Deutsch-Böhmen, Dr. Rudolf Lodgman von Auen, fordert die Landsleute zu friedlichen Demonstrationen für das Selbstbestimmungsrecht auf.
Schüsse auf friedliche Demonstranten
In zahlreichen Städten – vom Egerland, über Nordböhmen bis Schlesien/Nordmähren und auch in den südlichen Teilen des Sudetenlandes – finden solche Demonstrationen statt. Alle verlaufen völlig friedlich, ohne Aufruhr oder Waffengewalt – die Teilnehmer kommen aus allen Schichten der Bevölkerung, zehnjährige Kinder bis hin zu über 85jährigen nehmen daran teil. Zumeist sind es mehrere Tausende. In etlichen Städten wollen tschechische Soldaten (Soldateska) die Demonstranten auseinandertreiben und am Weitergehen hindern. Es fallen Schüsse, und insgesamt werden 54 unschuldige Bürger vom 12. bis zum 81. Lebensjahr erschossen und über 100 meist schwer verwundet.
Gedenket unserer sudetendeutschen Landsleute!
Diese 54 Landsleute waren – nach dem Blutmontag von Marburg an der Drau – Opfer, die für das Selbstbestimmungsrecht und vor allem für den Verbleib bei Österreich friedlich eintraten. Ihnen gilt unser Gedenken und unser tiefstes Mitgefühl: Auch das heutige Österreich sollte diesen Teil seiner Geschichte nicht vergessen. Für diese Opfer sollten viele Kerzen leuchten, machen Sie bitte davon Gebrauch!
