Monatszeitschrift für Politik, Volkstum und Kultur.

Buchtitel von Nelly Däs aus dem Jahr 1989.

Chronistin der Rußlanddeutschen

Elf Bücher hat die Erzählerin Nelly Däs zwischen 1969 und 2002 zu rußlanddeutschen Themen veröffentlicht. Damit hat sie mit ihrem Werk den Rußlanddeutschen ihre ausgelöschte Geschichte wieder zurückgegeben, weshalb sie auch als deren Chronistin bezeichnet wird.

Nelly Däs wurde am 8.1.1930 in Friedenstal in der Ukraine geboren. Ihre Familie – im Schwarzmeergebiet ansässige Bauern –, wurde im Zuge der allgemeinen Kollektivierung im Jahre 1929 enteignet, später wurde der Vater nach Sibirien verbannt, wo er spurlos verschwand. Die Familie wurde in den Kriegswirren ganz auseinandergerissen, und mit 15 Jahren war Nelly allein auf der Flucht, die schließlich nach Schwaben führte. Nachdem sie ihre beiden Kinder großgezogen hatte, begann sie zu schreiben.

Ihren großen Erfolg verdankt sie nicht nur ihrer Autobiographie „Wölfe und Sonnenblumen“ und „Der Zug in die Freiheit“, sondern auch der spannenden und einfühlsamen Art des Erzählens, ihren vielen Lesungen und Vorträgen über das Schicksal der Rußlanddeutschen in Schulen, Bibliotheken, Kirchengemeinden, Altentagesstätten und beim Bund der Vertriebenen. Es ist ihr durch ihre Bücher wie „Schicksalsjahre in Sibirien“ oder „Alle Spuren sind verweht“ gelungen, der bundesdeutschen Öffentlichkeit das Schicksal der Rußlanddeutschen nahezubringen. Ihr Roman „Das Mädchen vom Fährhaus“ wurde sogar vom ZDF verfilmt. Zwei Bücher wurden auch ins Englische übersetzt. 1982 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz.

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