Alexander Blechinger zum 65. Wiegenfest
Der von Alexander Blechinger 1982 gegründete und bis heute geleitete Verein „Harmonia Classica“ hat sich in den letzten Jahrzehnten einen Namen bei Freunden schöner Musik gemacht. Nicht nur Menschen mit konservativem Musikgeschmack finden Gefallen an Blechingers Kompositionen und den Aufführungen von Harmonia Classica, sondern auch kritische Zeitgenossen, die die politische Bevormundung durch den linken Kulturbetrieb satthaben: Die Sehnsucht nach dem „Guten, Wahren und Schönen“ wächst – wenn auch noch im Verborgenen…
Ein Beitrag von Konrad Reisinger
Erinnern und Denkmalpflege sind wieder im Kommen. Verfallene Friedhöfe und Gedenkstätten werden renoviert, der Opfer der beiden Weltkriege, wie zum Beispiel in Dresden, vermehrt gedacht. Nun kann Musik auch als Denkmal wirken, heißt doch die Mutter der Musen, deren eines Produkt die Musik ist, Mnemosyne, auf deutsch: was wert ist erinnert zu werden.
Das Vertriebenen-Oratorium
Viele werden sich an die denkwürdige Uraufführung von Alexander Blechingers „Die Vertriebenen“ am 18. November 2001 im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins erinnern: Das bewegende Oratorium für Sprecher, Solisten, Chor und Orchester schildert das Schicksal der 17 Millionen vertriebenen Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg in einer Eindringlichkeit, die damals manche zu Tränen rührte – darunter auch den Verfasser dieser Zeilen. Oder an sein Oratorium „1919 Märzgedenken“, das den Beginn des Leidensweges der Sudetendeutschen realistisch schilderte und zuletzt teilweise am 2. März 2019 im Dachfoyer der Wiener Hofburg anläßlich des hundertjährigen Gedenkens erklang. Oder auch seine „Heimatrecht ist Menschenrecht-Fanfare“ für die Österreichische Landsmannschaft komponiert, daneben noch Werke für die Donauschwaben u.a.
Alle Aufführungen wurden von der Harmonia Classica ausgeführt, deren künstlerischer Leiter Blechinger ist. Diese Vereinigung von Komponisten und Textdichtern für schöne neue Musik, benannt nach Harmonia, der Beschützerin der Musen, ist die Plattform, wo schöne neue und beliebte klassische Musik dem Publikum dargeboten wird. Gegründet 1982 gab es zu der Zeit kein Forum für Werke, die Schönheit als gemeinsamen Nenner beinhalteten. „Das Schöne ist eine Manifestation geheimer Naturgesetze, die uns ohne dessen Erscheinung ewig wären verborgen geblieben“ (Goethe), worauf zu verzichten eine Verarmung der Musikkultur bedeuten würde.
SCHÖNE neue Musik
Neue Musik hat in der heutigen Zeit eine überaus große Bandbreite, welche jedoch meistens – alles in einem Konzert gebracht – das Publikum, das sich für das eine oder andere interessiert, letzten Endes überfordert und verjagt. Da der Begriff „Neue Musik“ außerdem durch eingreifende Kulturpolitik – Stichwort modern – leider in weiten Kreisen zu einem Negativbegriff geworden ist – er schreckt in Frage kommendes Publikum ab, war es notwendig und von Vorteil, einen neuen Begriff zu prägen: schöne neue Musik. Sie versteht sich als ein Teilbereich der „ernsten“ oder besser „klassischen“ neuen Musik, welche wiederum jede Musik darstellt, die ein für Konzertsaal und Opernbühne schreibender Komponist der heutigen Zeit hervorbringt.
Harmonia Classica-Zeitung
Die eigene Zeitung für harmonische Musik mit nun über 100 Nummern informiert vierteljährlich ihre Leser über ihre Konzerte, interviewt Komponisten, Textdichter und Interpreten und bringt Lesenswertes aus der Welt der Musik. Seitdem wurden auch, basierend auf über 170 Konzerten, die Werke vieler Komponisten und Textdichter auf über 40 sendertaugliche CDs gebannt und auch den verschiedenen Streamingplattformen zur Verfügung gestellt, sodaß auch dieser Verbreitungsweg über das Weltnetz erschlossen worden ist. Dort ist Harmonia Classica auch mit einer eigenen Netzseite präsent, die neben akutellen Informationen zu Konzerten auch die Möglichkeit bietet, CDs direkt zu beziehen: http://harmoniaclassica.at Über 200 Komponisten aus aller Welt haben seitdem in den besten Sälen Wiens die Möglichkeit der Aufführung ihrer Werke bekommen. Hervorzuheben sind auch die bis jetzt elf Kompositionswettbewerbe, die vielen Komponisten harmonischer Musik schöne Preise und Anerkennung verschafften.
Das letzte Jahr war auch für Harmonia Classica durch den Corona-Wahnsinn getrübt und so konnten die meisten der geplanten Konzerte nicht stattfinden. Dafür fanden Konzerte in neuer Übertragungsform live im Internet statt, worüber wir ausführlich berichteten. Gegen die Corona-Lügen und -Panikmache der Regierenden schrieb Blechinger auch ein eigenes Lied, „Ihr habt uns 1000x belogen“, bei dem er einen Schlager von Andrea Berg satirisch verarbeitete. Dem ECKART gegenüber erklärte Blechinger, angesprochen auf die katastrophale Lage der Kunst- und Kulturschaffenden kämpferisch: „Wahre Kunst kapituliert nicht!“ Möge der Komponist, der am 5. März sein 65. Lebensjahr bei bester Gesundheit vollendete, damit Recht behalten. Die ECKART-Schriftleitung gratuliert nachträglich ganz herzlich und wünscht weiterhin viel Schaffenskraft!
