Aussichtskanzel, knapp oberhalb der Mitte
Wikipedia: Bwag/CC-BY-SA-4.0

Der Nasenweg

Wer den Nasenweg kennenlernen möchte, muß ordentlich Kondition mitbringen!

Steil und schön geht es rund 250 Höhenmeter bergauf – oder – bergab. Am nordwestlichen Stadtrand, im 19. Bezirk Döbling, gelegen, enden hier praktisch die Ostalpen. Dann kommt das Donautal und gegenüber der Bisamberg, insgesamt also die Wiener Pforte. Und so bietet dieser asphaltierte Weg auf rund 1,5 km eine großartige Aussicht: auch auf den einzigen Wiener Gesteins-Aufschluß, Flysch. Der Weg beinhaltet auch eine Aussichtskanzel, Stufenanlagen, durchgehendes talseitiges Geländer – wegen der Steilheit und der ganzjährigen Benutzung nicht nur bei glatten Verhältnissen oft gebraucht – und wird etwa gleichviel hinauf und herab begangen bzw. belaufen. Die Endpunkte sind im Tal das Kahlenbergerdorf und oben der Leopoldsberg: beides an sich schon sehenswerte Orte mit auch guter Erschließung durch öffentlichen und privaten Verkehr.

Der Leopoldsberg, bis 1693 Kahlenberg genannt, bietet eine Burganlage – seit vielen Jahren vom Eigentümer Stift Klosterneuburg aber für 99 Jahre einem Privaten verpachtet – mit r. k. Kirche, dem Hl. Leopold geweiht und zeitweise noch allgemein zugänglich. Eine Erinnerungstafel an die 2. Türkenbelagerung 1683 und dem erfolgreichen Entsatz von dort aus durch ein europäisches Heer befindet sich nahe des Tores, wird aber leider kaum mehr gepflegt und verwendet. Das im Inneren befindliche Heimkehrerdenkmal wurde mit dem Pächterwechsel abgetragen, die Tafeln am Beginn der Zufahrt gut aufgestellt. Nahe dort gibt es auch eine eindrucksvolle ukrainische Metall-Erinnerung an deren Beteiligung beim eben europäischen Entsatzheer. Und unserem Turnvater F. L. Jahn (1778 – 1852), der auch in den Befreiungskriegen gegen Napoleon sehr wirksam war, ist an einer Außenwand eine würdige Tafel gewidmet.

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