Monatszeitschrift für Politik, Volkstum und Kultur.

Unsere Heimat bleibt aber Deutschland …

ECKART-Exlusivinterview mit einem deutschen Auswanderer

Unseren Gesprächspartner, Peter Jordan, habe ich bei meinem Lokalaugenschein in der Colonia Independencia (siehe S.4-7) kennengelernt.  Nach unserem gemeinsamen Rundflug in seinem Ultraleichtflugzeug haben uns noch lange über die Situation in Paraguay, die Lage der Auslandsdeutschen und über das Für und Wider des Auswanderns unterhalten. Nachstehend lesen eine Zusammenfassung dieses Gespräches, das von Herrn Jordan autorisiert wurde.

Konrad Reisinger: Herr Jordan, wie kommt man als Kurpfälzer auf die Idee nach Paraguay auszuwandern?

Peter Jordan: Die Enge in Deutschland, die hohen Steuern und die vielen Gesetze und Verbote haben immer schon den Wunsch in uns geweckt, Deutschland zu verlassen. Auch das Wetter gehörte zu unserer Entscheidung und dazu eine Portion Abenteuerlust, Südamerika kennenzulernen. Nach Recherche sind wir auf Paraguay gestoßen.

Welche formalen Voraussetzungen sind dazu nötig, und was kostet das?

Für die Aufenthaltsgenehmigung benötigt man 5.000,- Dollar und ein sauberes Führungszeugnis. Die Einwanderungshelfer bieten den Service für ca. 1.000,- Euro pro Person an.

Sie leben mit Ihrer Familie nun bereits seit vielen Jahren in Südamerika: Haben Sie Ihren Entschluß jemals bereut oder vermissen Sie Ihre Heimat gar nicht?

Den Entschluß haben wir noch nie bereut und selbstverständlich vermissen wir einige Dinge, jedoch haben wir hier unser neues Zuhause gefunden. Unsere Heimat bleibt aber Deutschland…

Was sind die größten Fehler, die man als Deutscher auf einem fremden Kontinent machen kann?

Im Internet wird oftmals Unsinn verbreitet

Der größte Fehler ist, sich nicht anzupassen und zu glauben, daß die Verhältnisse hier wie in Deutschland sind. Da hier sehr viele Deutsche leben, vernachlässigen viele die Sprache zu lernen. Auch sind viele zu vertrauensselig und oftmals beratungsresistent gegen gut gemeinte Ratschläge. Im Internet wird oftmals Unsinn verbreitet, der Neuling kann aber nur schlecht differenzieren.

Welche Chancen haben die Auslandsdeutschen generell ihr Volkstum zu bewahren, wenn im offiziellen Deutschland kein Interesse besteht sie zu unterstützen – insbesondere, was das Schulwesen anbelangt?

Die Kolonie ist auf deutschen Zuzug angewiesen

Je mehr Deutsche in die Kolonie Independencia kommen, desto besser kann unsere Kultur hier erhalten bleiben. Wir haben hier genug Möglichkeiten, wie den Sportverein, den Chor, Musikverein und mehrere kulturelle Veranstaltungen, wo die Neusiedler jederzeit teilnehmen können. Das gleiche gilt besonders für das Schulwesen, je mehr deutsche Kinder, desto mehr wird die Sprache erhalten.

Die Colonia Independencia wurde vor einhundert Jahren gegründet. Wie gestaltet sich das Verhältnis der alteingesessenen Kolonialistenfamilien, zu den Neuzuzüglern der letzten beiden Jahrzehnte?

Sehr entspanntes Verhältnis zu alteingesessenen Kolonisten 

Das Verhältnis ist sehr entspannt, oftmals lächeln die Alteingesessenen über die Startschwierigkeiten der Neusiedler. Andererseits verdienen die Altkolonisten auch Geld von den Neuzuzüglern, da viele Geschäfte von den alten Familien betrieben werden.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der ECKART-Novemberausgabe 2019, die sie HIER bestellen können.

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