von Christoph Bathelt
Gute Nachrichten aus der Slowakei: Die Zahl der Gemeinden mit einer der offiziell anerkannten 13 Minderheiten ist gewachsen! Das gab László Bukovszky bekannt, der Beauftragte der slowakischen Regierung für nationale Minderheiten. Konkret betrifft die Verordnung 125 Kommunen, die einen Bevölkerungsanteil von mindestens 15 Prozent nicht-slowakischer Nationalität haben. Besonders erfreulich ist an dieser Regelung, die am 1. März 2023 in Kraft tritt, daß dieses Mal endlich auch das Dorf Hopgarten/Ch’melnica in der Oberzips dazugehört, zu welchem seit rund drei Jahrzehnten von Seiten der ÖLM enge Beziehungen bestehen. ÖLM-Vereinsleitungsmitglied Dr. Wolfgang Steffanides wurde dort sogar zum Ehrenbürger gewählt.
Die Deutschen in Hopgarten siedeln dort seit fast 800 Jahren und konnten ihre eigentümliche Mundart bis heute bewahren. Mit viel Glück blieben ihnen die kommunistischen Vertreibungen der Nachkriegszeit erspart. Jährlich finden im Juni in dem rund 900 Einwohner zählenden Ort die „Karpatendeutschen Kulturtage“ statt, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Zwar ist in der Volksschule Slowakisch Unterrichtssprache, Deutsch wird aber in der Regel fünf Stunden pro Woche unterrichtet. In der nahegelegenen Kreisstadt Alt-Lublau/Stará Ľubovňa kann dieser Unterricht zwar an mehreren Schulen fortgesetzt werden, allerdings erst ab der 7. Klasse. Nur im weiter entfernten Käsmark wird Deutsch von der 1. bis zur 9. Klasse ohne Unterbrechung unterrichtet.
Der neue Status jedenfalls ermöglicht die Verwendung der Muttersprache auch in der öffentlichen Verwaltung, außerdem die Aufstellung von mehrsprachigen Ortsschildern – die slowakische Regierung hat sich verpflichtet, hierbei administrative und methodische Unterstützung zu leisten. Von nun an gibt es in der Slowakei insgesamt 763 solche Gemeinden. László Bukovszky sieht das als positives Signal an die Minderheiten und als Zeichen, wie sehr das Land sich zu seiner ethnischen Vielfalt bekenne.