Wieso ist eine Monatszeitung für „Politik, Volkstum und Kultur“, ein Blatt, das wirken will „soweit die deutsche Sprache reicht“, nach einer merkwürdigen Gestalt aus der altdeutschen Sagenwelt benannt? Eine Rückschau über fast ein Jahrhundert gibt Aufschluß…
Ein Grußwort zum neuen Jahr von Dr. Karl Katary
Die grundstürzenden Verwerfungen nach dem Ersten Weltkrieg führten dazu, daß sich der seit 1880 wirkende Deutsche Schulverein verstärkt dem südostdeutschen, vor allem dem österreichischen Kulturleben und Schrifttum widmete. Es kam zu einer Zusammenarbeit mit dem Wiener Adolf Luserverlag, der ab 1923 eine Kulturzeitschrift herausgab. Als Titelgeber wählte man eine Gestalt aus Sage und Dichtung. Der „Getreue Eckart“ erscheint besonders in Zeiten unverschuldeter Not, bestärkt die Guten und springt den Schwachen hilfreich bei.
Im 16. Jahrhundert hat ihn der Elsässer Jörg Wickram besungen, der Romantiker Ludwig Tieck schrieb die Erzählung „Der getreue Eckart und der Tannenhäuser“. Vollends volkstümlich wurde die Gestalt durch Goethes gleichnamige Ballade. Hier beschirmt der gute Geist Kinder gegen die Streiche der „Unholden“. So wurde der „Getreue Eckart“ für viele Jahre das Kultur- und Familienblatt des Deutschen Schulvereines Südmark, stets dem Volkstum und der Heimatliebe verpflichtet. Der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges fiel diese Schrift zum Opfer.
„Der Eckart“ ist und bleibt eine gewichtige Stimme des deutschen Österreichs
1952 gründeten treue Freunde des Schulvereinsgedankens die Österreichische Landsmannschaft. Ab 1953 unterrichtete die Zeitschrift „Der Eckartbote“ die Freunde über die Tätigkeit des Vereines, pflegte weit darüber hinaus das deutsch-österreichische Kulturleben und schrieb zu den Lebensfragen unseres Volkes. Der „Eckartbote“ war durch 50 Jahre eine Erfolgsgeschichte.
Im Jahre 2002 hatten sich die Verantwortlichen entschlossen, den auf die Vereinstätigkeit einengenden Namensteil „Bote“ zu verzichten und die Zeitschrift unter der bewährten und starken Marke „Der Eckart“ weiterzuführen.
So wie die drittstärkste Fraktion im österreichischen Parlament bekennt sich auch unsere Zeitschrift zu unserem Heimatland als Teil der deutschen Sprach- und Kulturgemeinschaft. „Der Eckart“ ist und bleibt eine deutsche Stimme aus Österreich.
