Zum 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens
Beethovens Schicksal hätte leichter sein können. Der bewunderte Großvater starb früh, seine geliebte Mutter als er 16 war, der Vater wurde zum Trinker und er ungewollt zum Familienoberhaupt. Die Lehrer waren zu viele, und vieles mußte der Wißbegierige sich selbst beibringen. Angefeindet durch Konkurrenten und Rezensenten, geplagt durch sein Gehörleiden, seinen schlimmen Neffen und glücklos in der Liebe war sein lebenslanger Leitspruch: Ich schreibe Noten aus Nöten…
Ein Beitrag von Alexander Blechinger
Ludwig van Beethoven wurde am 17. Dezember 1770 in Bonn getauft, geboren wahrscheinlich am Tag davor, da damals so üblich. Er war der älteste von insgesamt sieben Kindern, von denen aber nur er und seine zwei jüngeren Brüder Kaspar Karl und Nikolaus Johann das Erwachsenenalter erreichten und ihm auch nach Wien folgten.
Anfangs lebten sie in der Bonngasse 20, in einem musikalischen Haus: Sein Vater Johann war Tenor und Gesangslehrer, sein Großvater, der erste Musiker der Familie, ebenfalls mit Namen Ludwig, ab 1733 Baßsänger und ab 1761 sogar zum Hofkapellmeister des Kurfürsten am Kurkölnischen Hof berufen wie sein Sohn, nebenbei erfolgreicher Weinhändler und Geldverleiher, und zeitlebens ein großes Vorbild für den kleinen Ludwig, der noch in seinem Sterbezimmer ein Ölgemälde von ihm hängen hatte. Er verstarb, als Ludwig gerade drei Jahre alt war.
Da der Vater die Weinhandlung nicht erfolgreich weiterführen konnte, wurde 1776 in die Rheingasse zu Bäckermeister Fischer übersiedelt, der ein großer Musikfreund war.
Der Vater war sein erster, strenger Lehrer und konnte ihn soweit für die Musik begeistern, daß weitere Lehrer darauf aufbauen konnten. „Seit meinem vierten Lebensjahr begann die Musik die erste meiner jugendlichen Interessen zu werden“, erinnert sich der 13jährige.
Erster großer Auftritt mit sieben
Mit sieben Jahren gab es den ersten Auftritt als Pianist, 1778 den ersten Auftritt in Köln. 1784 wurde Beethoven zum Stellvertreter des neuen Hoforganisten Christian Gottlob Neefe, der ihm auch Klavier- und Kompositionsunterricht gab. Die allgemeine Schulbildung Beethovens ging über Grundlegendes wie Lesen, Schreiben und Rechnen kaum hinaus, aber es stand ihm die Musikbibliothek des Habsburger Kurfürsten Maximilian Franz zur Verfügung, die als eine Art Leihbibliothek für die Hofmusiker fungierte, wohin er als Cembalist und Bratschist auch Zutritt hatte. So konnte er schon damals Werke von Haydn und Mozart studieren und an ihnen lernen. Neefe vermittelte auch die erste Veröffentlichung von Klavierwerken Beethovens, und 1787 kam er auch durch ihn mit der Lese- und Erholungsgesellschaft und dadurch mit den Ideen der Französischen Revolution in Berührung.
Neefe 1783 in Carl Friedrich Cramers „Magazin der Musik“: Er werde „gewiß ein zweyter Wolfgang Amadeus Mozart werden, wenn er so fortschritte, wie er angefangen“. Kurfürst Maximilian Franz läßt Beethoven daraufhin Ende Dezember 1786 nach Wien reisen, um Schüler Mozarts zu werden. Das Treffen Anfang 1787 in Wien mit Mozart hatte nicht den gewünschten Erfolg, die Rückreise aber brachte viele Kontakte und Anregungen.
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