Monatszeitschrift für Politik, Volkstum und Kultur.

340 Jahre Johann Sebastian Bach

von Mario Kandil

Kalendarium Kandili (57)

Am 31. März vor 340 Jahren wurde in Eisenach eines der größten Musikgenies aller Zeiten geboren: Johann Sebastian Bach. Viele sehen in diesem bekanntesten Vertreter der Musikerfamilie Bach den bedeutendsten Komponisten der Musikhistorie überhaupt. Bach, dem das musikalische Talent vererbt worden war, kam nach dem frühen Tod seiner Eltern zu seinem älteren Bruder Johann Christoph nach Ohrdruf (1695). 1700 mit dem Stipendium einer Klosterschule in Lüneburg ausgestattet, fand Johann Sebastian 1703 eine Anstellung als Lakai und Violinist am Hof des Herzogs Johann Ernst von Sachsen-Weimar.

Noch 1703 wurde Bach in Arnstadt Organist an einer Kirche und hatte Muße genug, erste bedeutende Orgelkompositionen zu schreiben. 1707 Kirchenorganist in Mühlhausen, heiratete er im selben Jahr, blieb aber beruflich umtriebig: 1708 verdingte er sich in Weimar bei Herzog Wilhelm Ernst als Hoforganist und Kammermusiker. 1714 zum Konzertmeister aufgestiegen verschaffte Bach seine Fama als Orgelvirtuose 1717 die Stelle als Hofkapellmeister bei Fürst Leopold von Anhalt-Köthen. In der Zeit dort entstanden – trotz des frühen Todes seiner Frau – vor allem Instrumentalwerke wie Violinkonzerte, Orchestersuiten und viele Klavierstücke.

Den Gipfel seiner musikalischen Laufbahn erklomm Bach 1723, als er in das vakante, höchst angesehene Amt des Thomaskantors von Leipzig gewählt wurde. In dieser letzten Etappe seines Lebens schuf Bach seine großen Vokalwerke wie die Johannes- und die Matthäuspassion sowie zahlreiche Kantaten und Motetten. Am 28. Juli 1750 verstarb Johann Sebastian Bach mit 65 Jahren in Leipzig.

Von Bachs Werken wurden spätere Generationen von Komponisten beeinflußt, zu seinen Lebzeiten erhielt er große Wertschätzung als Musiker und Sachverständiger für Orgeln. Doch als Komponisten standen in der damaligen Musikwelt Georg Friedrich Händel oder Georg Philipp Telemann in höherem Ansehen. Nachdem Bachs Musik in den Jahrzehnten nach seinem Tod weitgehend in Vergessenheit geraten war, erlebte sie gegen Ende des 18. Jahrhunderts eine Renaissance. Inzwischen gehören seine Werke aus der Zeit des Barocks weltweit zum festen Repertoire der klassischen Musik. Trotzdem: Obwohl über Bachs Vita viel geschrieben wurde, sind daraus nur recht wenige Dokumente erhalten. Im Vergleich zu Wolfgang Amadeus Mozart gilt Johann Sebastian Bach als relativ Unbekannter, um dessen Leben daher bis heute gerne Legenden und Mythen gewoben werden.

Über den Autor:

Dr. phil. Mario Kandil M.A., geb. 1965, studierte in Aachen Mittlere und Neuere Geschichte, Alte Geschichte und Politische Wissenschaft und promovierte in Hagen. Nach langjähriger Tätigkeit im universitären Bereich und in der Erwachsenenbildung heute freier Historiker und Publizist. Forschungsschwerpunkte: Zeitalter der Französischen Revolution und Napoleons I. sowie der Nationalstaaten, Weltkriege und Kalter Krieg.

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